
Über mich und meine Arbeiten:
Ich lebe und arbeite in Darmstadt, geboren 1978 in Grönland
2000-2004 Ausbildung zur Grafikdesignerin
2004-2008 Studium auf der Kunsthochschule Offenbach bei den Professoren Mariola Brillowska und Manfred Stumpf, Diplom 2008
2013 Masterstudiengang an der Kunsthochschule Berlin Weissensee
Drei Tage in einem. Am ersten Tag fange ich an. Am zweiten Tag bin ich wie ein Sachensucher am Strand. Meine Bilder sind dann Antwort, Frage, Ressonanz und Weltenbau gleichermassen. Sie sind für mich Ausdrucksmittel aber sie wirken auch auf mich zurück, erklären mir, ordnen mich, zeigen mir und erzählen. Sie sind wie Wellen und bespielen einen Grenzstreifen – den Übergangsraum zwischen Wasser und Land. Der dritte Tag am Tag ist gefüllt mit Dingen, die getan werden müssen.
Ich bin im Odenwald aufgewachsen. Wir haben uns Hütten aus Stöcken und Fäden gebaut und Netze gesponnen. Nachmittage lang. Garn und Faden waren schon damals ein glückliches Material für mich. Weich. Stark. Zusammenhaltend. Formbar. Potent. Gewebe erzeugend. Verbindungen bindend. Rhythmus und Körper findend. Endgültiger als die pure Zeichnung.
Aktuell beginnt sich etwas Altes zu lösen. Wir haben es mit sich enfaltenden Ereignisketten zu tun, nach denen es nicht in einen status quo ante zurückgeht. Es sind Endlichkeitsphänomene – wo ohne Rücksicht auf Leben von Pflanzen und Tieren Ressourcen an- und abgebaut werden, werden Nahrungsketten unterbrochen und das Sterben kumuliert. Auch wir Menschen gehören zu diesem Kreislauf. Das Auflösen des uralten Gewebes kann man aktuell spüren. Gegenstand meiner aktuellen Arbeit Gyration und Circuit (www.circuitproject.de) ist die berührende Ästhetik der Tiere und die Hoffnung meine eigene Betroffenheit über ihr Verschwinden auf den Betrachter zu übertragen. Mit dem Material Garn & Nesselstoff zeige ich in Form von gestickten Bildern Kreisläufe, die sich auflösen. Die Symbolik eines Fadens soll; einer Kette übergreifend davon erzählen, dass die Diversität der Biosysteme zusammenhängt und dass diese anlehnend an die Kippelemente der Erde nicht auseinanderreissen darf. Die gestickten Tierbilder sind dabei in Korrespondenz mit ihrer natürlichen Welt, schmiegen sich einerseits in ihrer Stofflichkeit an schon vorhandene Formen an, andererseits sind sie von ihnen abhängig und agieren hier ganz im Wirkprinzip von natürlichen Ordnungen.
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